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Bericht aus der Süddeutschen Zeitung vom 09.07.2021

11. November 2028

Carmen Jung stellt mit Schwester und Nichte im Garten aus.

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Von Florian J. HaamaNn, Fürstenfeldbruck

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Es ist ein echter künstlerischer Familienbetrieb, den die Brucker am Wochen- ende erkunden können, wenn Carmen-Maria Jung, ihre Schwester Sabine Kar- res und deren Tochter Anja Karres gemeinsam ihre Arbeiten in Jungs Garten präsentieren. Als Künstlergruppe "Tri-art" organisieren die drei immer wieder gemeinsame Ausstellungen. Bisher vor allem im Unterfränkischen, wo sie her- kommen. Da Jung nun aber im Landkreis wohnt, haben die drei entschieden, ihre Arbeiten auch hier der Öffentlichkeit zu präsentieren. "In Unterfranken kennt man uns schon besser, hier noch weniger. Ab wir haben uns gedacht, warum nicht mal diesen Markt erobern", sagt Jung und lacht.

Da es pandemiebedingt schwierig sei, in Innenräumen auszustellen, sei die Idee entstanden, das Ganze einfach in Jungs Garten an der Keller-Reutlingen-Straße 12 in Fürstenfeldbruck zu verlegen. In Kitzingen haben die drei bereits mehrfach im Garten ausgestellt. Auch wenn in Fürstenfeldbruck nicht ganz so viel Platz ist, freuen sie sich, ihre Arbeiten einem breiteren Publikum präsentieren zu können. Neulinge sind sie dabei keineswegs, insgesamt haben sie schon 13 Aus- stellungen gemeinsam organisiert.

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Schon als Schülerin hat sich Jung der Kunst gewidmet, mit neun Jahren einen Wettbewerb gewonnen. "Ich war neun, als mir vorgeschlagen wurde, dass ich doch eine Kunstschule besuchen sollte, aber meine Mutter wollte nicht, dass ich so einem ,brotlosen Gewerbe' nachgehe. Auf der einen Seite war das eine Ent- täuschung, auf der anderen konnte ich mich ja trotzdem austoben", erzählt die 54-jährige Jung, die in Siebenbürgen aufgewachsen und 1983 mit ihrer Familie nach Franken gezogen ist.

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Seit 22 Jahren arbeitet Jung bei der Lufthansa, nach Stationen als Sekretärin und Physiotherapeutin. Mittlerweile ist sie "Purserette", also diejenige, die während des Fluges die Verantwortung über die Kabine, die Passagiere und die Flugbegleiter hat. "Natürlich habe ich mich manchmal gefragt, wie es gewesen wäre, Vollzeitkünstlerin zu werden. Aber durch die Kontakt zu anderen habe ich gesehen, dass das schon eine harte Geschichte ist. So habe ich den Vorteil, dass ich alles kann, aber nichts muss. Ich bin nicht abhängig von einer Galerie und muss keine Bilder verkaufen, um meine Miete zahlen zu können. So habe ich komplett meine künstlerische Freiheit", erzählt Jung.

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Zumal sie ihre Arbeit als leitende Flugbegleiterin mit ihrer lebenslangen Leiden- schaft für die Kunst bestens verbinden kann. Immer wenn sie in andere Städte fliegt und dort Freizeit hat, nutzt sie diese, um die Kunstszene vor Ort zu besu- chen. "Montreal ist meine Lieblingsstadt, dort gibt es eine unglaubliche Konzentration von Galerien. In New York schaue ich gerne ins Guggenheim-Museum. Aber es gibt überall so schöne Sachen zu entdecken", sagt die 54-Jährige. Diese ständige Erweiterung ihres künstlerischen Horizonts habe auch Einfluss auf ihre eigenen Arbeiten. Während sie früher vor allem konkrete Motive gemalt habe, entwickelten sich ihre Arbeiten immer mehr ins Abstrakte. Einen bestimmten Künstler, der sie dabei beeinflusst habe, gebe es nicht. "Es gibt so vieles, was ich spannend finde und was mich beeinflusst. Mal sind es die Farben in der Natur, mal die bunten Stoffe, die ich in Indien sehe und dann wieder die Tapete in den Hotels."

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Ausstellung der Künstlergruppe "Tri-art", Samstag und Sonntag, 10. und 11. Juli, jeweils von 14 bis 19 Uhr, Keller-Reutlingen-Straße 12 Fürstenfeldbruck

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